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BERGFRIED SCHLOSS VOIGTSBERG (PROJEKT 358)
AUFSTOCKUNG DES HISTORISCHEN BERGFRIEDS DES SCHLOSSES VOIGTSBERG

OELSNITZ 2020 – 2022

AUFTRAGGEBER: SCHNEIDER BAUCONSULT INGENIEURGESELLSCHAFT MBH

LEISTUNGSPHASE: LP 3 UND 5 , JEWEILS TEILWEISE

TEAM: MAREIKE DRUX

FOTOS:
TIM LENHART (INKL. ÜBERSICHT UND OBEN), MARKUS RAUPACH, SEBASTIAN SCHNEIDER

Aufstockung des Bergfrieds

Der Bergfried befindet sich in dem Schloss Voigtsberg, Oelsnitz/ Voigtland, welches im Laufe der Jahrhunderte den Wandel von einer Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert zu einem Residenzschloss nach dem 30-jährigen Krieg erfahren hat, und heute, nach mehreren Erweiterungen und wechselvoller Geschichte, als Museums- und Veranstaltungsort genutzt wird.

Für die Stadt, den Nutzer und Förderverein bot sich die Möglichkeit, aufgrund der zwingend erforderlichen Sanierungen, den Bergfried – welcher vor allem durch Abtragungen des Schaftes im 18.und 19. Jahrhundert mehrfach an Höhe verloren hatte – der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die ursprüngliche Proportion des Turmes wieder herzustellen.

Ziel war es die Rundumsicht in das Tal der weißen Elster zu ermöglichen, sowie Flächen für medial aufbereitete Informationen rund um das Schloss Voigtsberg und den Bergfried zu generieren.

Entwurfskonzept

Der Entwurf sieht vor den Turm um eine mediale Ausstellungsebene und um eine Aussichtsebene um ca. sechs Meter zu erhöhen. Aufgrund der Anforderungen an die Technik sind diese Nutzungseinheiten als unbeheizte Räume mit geschlossenen Fassaden geplant.

Leitgedanke war es die Aufstockung als neu hinzugefügte Konstruktion des 21. Jahrhunderts ablesbar zu gestalten, diese aber mittels unbehandelter Holzbekleidung und Farbgestaltung in das mittelalterliche Ensemble aus Naturstein und Schiefer einzufügen. Die Konstruktion bildet so mit den historischen Bauteilen des Turmschaftes aus Bruchsteinmauerwerk und dem Kegeldach mit Schiefereindeckung, welches wohl die meiste Zeit den Bergfried bekleidet hat, eine gestalterische Einheit.

Konstruktion der Aufstockung

Für die Fassadenkonstruktion der Aufstockung wurde eine sichtbare Stahlkonstruktion gewählt, welche die Form des Turmes aufnimmt, aber in seiner stabförmigen Gestaltung in bewusstem Kontrast zum massiven Bruchsteinmauerwerk der alten Wehranlage steht.

Die markante, außenliegende, vertikal gegliederte, Stahlkonstruktion aus schlanken Rechteckrohrprofilen wurde gestalterisch bewusst in den Vordergrund gestellt, während die sekundären Elemente der Fassadenkonstruktion aus schmalen Stahl-/Glaselementen in den Hintergrund treten. Die zwischen der Stahlkonstruktion angeordneten Holzlamellenelemente aus unbehandelter Eiche vor opaken und transparenten Fassadenelementen nehmen subtil Bezug auf die ehemaligen Zinnen des historischen Bergfriedkopfes.

Zur Erdbebensicherung und Aussteifung wurden die Böden der Ebenen 1 und 2 aus Stahlbeton hergestellt. Die Oberflächen der Böden wurden flügelgeglättet, geschliffen und beschichtet. Decken und Innenwandkonstruktion wurden mit sichtbar bleibendem Schalbild aus sägerauher Bretterschalung geplant.

schloss-voigtsberg-bergfried-ffm-architekten-tim-lenhartSchloss Voigtsberg I Foto: Tim Lenhart

358 Bergfried Schloss Voigtsberg FFM-ARCHITEKTENBlick auf Burgfried I Foto: Markus Raupach

schloss-voigtsberg-aussichtsplattform-bergfrried-ffm-architekten-sebastian-schneiderAussichtsplattform Burgfried I Foto: Sebastian Schneider

schloss-voigtsberg-dachkonstruktion-bergfrried-ffm-architekten-sebastian-schneiderDachkonstruktion Burgfried I Foto: Sebastian Schneider

FFMArchitekten_Aufstockung_Bergfried_LageplanLageplan

240911_358_Ansicht_Schitt_GrundrisseAnsicht I Schnitt I Grundrisse

358-bergfried-konzept-ffm-architektenKonzept