358 Bergfried Schloss Voigtsberg FFM-ARCHITEKTEN

BERGFRIED SCHLOSS VOIGTSBERG (PROJEKT 358)
AUFSTOCKUNG DES HISTORISCHEN BERGFRIEDS DES SCHLOSSES VOIGTSBERG

OELSNITZ 2020 – 2022

AUFTRAGGEBER: SCHNEIDER BAUCONSULT INGENIEURGESELLSCHAFT MBH

LEISTUNGSPHASE: LP 3 UND 5 , JEWEILS TEILWEISE

TEAM: MAREIKE DRUX

Anlass der Baumaßnahme
Der historische Bergfried des Schlosses Voigtsberg aus dem 13.Jahrhundert in Oelsnitz/Vogtland, welcher im Laufe seiner Geschichte manigfaltige bauliche Änderungen in Höhe und Gestalt erfahren hat, soll im Zuge umfassender Restaurierungsarbeiten in der Höhe um zwei Ebenen aufgestockt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Ziel ist es, die Rundumsicht vom Bergfried in das sächsische Voigtland zu ermöglichen sowie Flächen für medial aufbereitete Informationen rund um das Schloß Voigtsberg und den Bergfried zu generieren.

Entwurfskonzept
Leitgedanke ist es, den Bergfried in seiner Höhe zu „strecken“ und diesen seiner ursprünglichen Proportion wieder anzugleichen, die neu hinzugefügte Nutzung mittels Gestaltung der Konstruktion aber ablesbar zu gestalten. So wird für die Konstruktion der Aufstockung ein sichtbarbleibendes Stahltragwerk gewählt, welches die Form des Turmes weiterführt, aber in bewusstem Kontrast zum massiven Bruchsteinmauerwerk der alten Wehranlage steht.
Mittels Material- und Farbgestaltung werden Bezüge zu historischen Dach- und Wandkonstruktionen auf zeitgenössische Weise aufgenommen und in einen Kontext zur historischen Anlage gestellt. Mit der markanten außenliegenden – vertikal gegliederten – Stahlkonstruktion aus schlanken Rechteckrohrprofilen wird gestalterisch dieses Tragwerk bewusst in den Vordergrund gestellt, während die sekundären Elemente, wie die dazwischenliegenden Elemente mit Holzlamellen aus unbehandelter Eiche und die Fensterkonstruktion aus schmalen Stahl-/Glaselementen in den Hintergrund treten.

Nutzung der historischen Konstruktion
Die historische, denkmalgeschützte Konstruktion des Turmschaftes aus Natursteinwerk bleibt weitestgehend unangetastet.
Die im Turmschaft befindliche, nicht denkmalgeschützte, schmale und steile Treppenstiege aus Holz wird abgerissen und durch eine gewendelte Stahltreppe ersetzt. Nach Abtragung und Lagerung des Kegeldaches werden die verwertbaren, gestaltprägenden Konstruktionselemente gelagert und in neuer Höhe als sichtbar bleibende Konstruktion wieder
errichtet.
Die Neuplanung der Aufstockung inklusive Anheben und Sanieren des Daches sowie Integration der Treppe erfolgt unter Abstimmung mit Brandschutz, Statik und Denkmalschutz:

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